Wie gegen Hetze im Netz vorgehen

hassreden
Strafen: Beispiel 1: 60 Tagessätze à 23 Euro; Beispiel 2: 120 Tagessätze à 40 Euro; Beispiel 3: 200 Tagessätze à 25 Euro; Beispiel 4: 80 Tagessätze à 25 Euro
Viele fühlen sich hilflos gegenüber Hass und Hetze in sozialen Netzen und anderen Tummelplätzen im Internet. Facebook bietet zwar eine Funktion, Seiten sperren zu lassen, aber die Entscheidungen werden nach nicht wirklich nachvollziehbaren „Gemeinschaftsstandards“ gefällt. Ähnliches gilt für alle anderen sozialen Netzwerke.
Doch auf diese Schattengerichte eines Unternehmens muss man sich nicht verlassen. Es gibt auch noch den guten, alten Rechtsstaat. Und damit das Anzeigen eines Onlinearschlochs nicht zu einem Spiessrutenlauf durch die Amtstuben einer miefigen Polizeiwache wird, bieten viele Bundesländer sogenannte „Internetwachen“ an. Und dass eine solche Anzeige den Täter empfindlich treffen kann, zeigen die Beispiele im Bild oben.

 

Hier sind die Links zu den Internetwachen der einzelnen Bundesländer:
►Baden-Württemberg: http://bit.ly/internetwache_bw
►Mecklenburg-Vorpommern: http://bit.ly/internetwache_meckpom
►Nordrhein-Westfalen: http://bit.ly/internetwache_nrw
►Schleswig-Holstein: http://bit.ly/internetwache_sh

 

In Bayern, Bremen, Rhein­land-Pfalz, Saar­land und Thüringen gibt es aktuell leider noch nicht die Möglichkeit, Anzeigen online zu erstatten. Übrigens: Auch andere Straftaten können über die Internetwachen zur Anzeige gebracht werden. Achtet aber bitte darauf, diese Möglichkeit nicht leichtfertig zu nutzen oder zu missbrauchen. Einmal erstattete Anzeigen können nicht zurückgezogen werden. Wissentlich falsche Anzeigen stellen ebenfalls eine Straftat dar.

 

Speziell wenn es um Antisemitische Ausfälle geht und die Deutsche Polizei nicht die richtige Anlaufstelle ist, dann kann man sich auch Schützenhilfe bei StandWithUs holen. Wenn die etwa bei Facebook eine Gruppe oder einen Post oder Kommentar melden, hat das spürbar mehr Gewicht.

 

Also: Wehrt euch! Lasst keinen Hass unkommentiert und ungeahndet. Behaltet dabei immer Anstand und bleibt bei der Sache! Die Ärsche selbst, die so etwas posten, wird man nicht überzeugen können, wohl aber die stummen Mitleser! Denkt an die, wenn ihr Hass online erwidert! Unwidersprochener Hass ist still bestätigter und damit akzeptierter Hass!
Und wenn es zu viel wird, zeigt die Leute an. Auch, wenn sie nicht verurteilt werden sollten, nur die angezeigten Taten werden in Statistiken aufgenommen, die von der Politik als Handlungsgrundlage verwendet werden können und werden!

 

Danke an Michael I.!

9 Gedanken zu “Wie gegen Hetze im Netz vorgehen

  1. Danke dir für diesen Beitrag.
    Es ist wichtig, sich zu wehren, noch wichtiger, nicht alles hinzunehmen.
    Leider tummeln sich im Netz sehr viel solcher Kreaturen und es ist gut, wenn man sie stoppen kann.

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  2. Super Beitrag!

    Die Hetze im Netz wird immer häufiger und so langsam macht mir die Stimmung in Deutschland Angst. Auch und besonders der Antisemitismus bei Twitter und Co., wie auch bei dem russischen Internetasyl für Rechte »VK.com«, sind Entwicklungen, die zeigen, was gerade innerhalb der deutschen Gesellschaft vorgeht.

    Da hilft wirklich nur das mutige Engagieren gegen Rassismus und Antisemitismus.

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  3. Ich bin Opfer einer sogenannten Niveaulos Gruppe bei Facebook geworden – meine damalige (2008) Rechtsanwältin hat über 120 Personen angezeigt – nur ungefähr 30 Personen wurden wegen schlimmster Beleidigungen und dem Verunglimpfen des Andenken Verstorbener überhaupt mit Geldstrafen zwischen 100 – 200 € bestraft !!!

    שבת שלום

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  4. Kann es sein, dass latenter Rassismus in Deutschland dennoch ok ist? Ich frage nur wegen dem Böhmermann-Bild… Macht er sich nicht auch über Migranten lustig? So einfach ist es dann wohl doch nicht.

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