Der Präsident zu Besuch im Wohnzimmer

Diese Woche ist Yom Haatzmaut, der israelische Unabhängigkeitstag. Neben öffentlichen Veranstaltung mit feierlichen Ansprachen, ist normalerweise das ganze Land eine einzige Party. Dieses Jahr hat man für den Unabhängigkeitstag eine Ausgangssperre verhängt, um sicher zu gehen, dass es keine heimlichen Feiern gibt.

Der israelische Präsident hatte eine innovative Lösung, um seinen Bürgern ein besonderes Yom Haatzmaut Erlebnis zu schenken. Er hat zusammen mit einem Startup für Erweiterte Realität (Augmented Reality) /tetavi/ eine virtuelle Figur von sich selbst kreiert und man kann sich die feierliche Ansprache vom AR (Augmented Reality) Präsidenten Reuven Rivlin im eigenen Wohnzimmer gesprochen anhören.

Am Ende der Ansprache lädt er dazu ein, mit ihm ein Selfie zu machen.
Falls ihr es auch ausprobieren wollt, hier ist der Link dazu.
[חוגגים עצמאות עם הנשיא]

Bücher lesen während der Corona-Krise

Wenn man Abends müde auf dem Sofa sitzt und durch die Timelines der Social Media Kanäle scrollt, bekommt man das Gefühl, dass sehr viele Menschen den ganzen Tag Bücher lesen. Natürlich sind Bilder eine Momentaufnahme, aber tatsächlich zeigt eine Studie, dass das Bücher lesen während der Corona-Krise um 26% zugenommen hat. Das ist eine tolle Nachricht. Bei mir sind es wahrscheinlich eher 5%.

Neben Arbeit, Homeschooling, Home-Kindergartening und Sonstigem komme ich nicht viel dazu, zu lesen.

Trotzdem freue ich mich über die extra Paar Minuten mehr, in denen ich lesen kann.

Zurzeit lese ich dieses tolle Buch:

Schwestern der Revolution: Aktivistinnen im Kampf gegen Diktatur und Unterdrückung: Amazon.de: Bernecker, Arabelle, Glass, Susanne, Kolb, Bernd: Bücher

Es sind verschiedene Geschichten von Frauen, die friedliche Revolutionen in den letzten Jahren und Jahrzehnten in verschiedenen Ländern vorangetrieben haben.

Welches Buch lest ihr gerade?

Kreativität bei Kindern und Erwachsenen – Innovation

Zur Förderung von Innovationen ist Kreativität eines der wichtigsten Faktoren. Kreativität ist ein Muskel, den man trainieren kann der aber bei Vernachlässigung erschlafft. Das ist unabhängig vom Alter.
In Untersuchungen bei Kindern hat man festgestellt, dass die Kreativität ansteigt und mit 6 Jahren plötzlich ganz tief sinkt. Die Wissenschaftler vermuten den Zusammenhang mit dem Schulanfang. Wenn es keinen Raum für Kreativität mehr gibt, sondern alles durchstrukturiert ist, erschlafft eben die Kreativität.
Im Falle der Kinder müssen dann die Eltern den Kindern diesen Raum für Kreativität zu Hause schaffen oder durch kreative Kurse.
Im Falle der Unternehmen ist es extrem wichtig, den Mitarbeitern Raum für Kreativität zu geben, um Innovationen innerhalb des Unternehmens zu fördern.

#innovation #startups #israel #kreativität #kinder #unternehmen

Frauen sind die Verlierer der Corona-Krise

Dass Frauen systemrelevant sind und gleichzeitig schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen, wissen wir nicht erst seit der Corona-Krise.
Allerdings stoßen Frauen auf weitere Probleme, die mit den Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens zurzeit einhergehen. Homeschooling und häusliche Gewalt.

 

Seit nun vier Wochen ist hier in Israel alles dicht: Schulen, Kitas, Cafés, alles was nicht lebensnotwendig ist. Kurz darauf wurde auch in Deutschland alles zugemacht. Das hatte zur Folge, dass viele Menschen ihre Jobs zeitweise oder ganz verloren haben, Unternehmen ihre Aufträge verloren haben und sich viele Menschen auf neue beruflichen Realitäten anpassen mussten. Das betrifft auch mich mit meiner Firma. Alle Aufträge für dieses Jahr sind auf Eis gelegt.

Anders sieht es jedoch bei den Menschen aus, die in den sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten. Dazu zählen unter Anderem medizinische Berufe und alle, die sich um die Lebensmittelversorgung kümmern. Meistens arbeiten Frauen in diesen Berufen. Diese Frauen müssen weiter arbeiten, während ihr Familien zu Hause sind. Teilweise arbeiten sie sogar mehr als vorher. Die Bezahlung in diesen Berufen, außer ÄrztInnen vielleicht, ist sehr schlecht. Die Diskussion darüber muss nach Corona weiter geführt werden.
Eine zusätzliche Belastung für Frauen ist das Homeschooling. Da in vielen Familien, vor allem mit kleinen Kindern, die Männer Vollzeit arbeiten und mehr verdienen, ziehen die Frauen den Kürzeren und übernehmen das Homeschooling. Leider ist es bei uns auch so. Mein Mann arbeitet im Hightech als Produktmanager und muss weiter den Großteil der Arbeit wie gewohnt machen, Meetings, Präsentationen usw. Ich, als Selbstständige muss mich eben um unsere drei Kinder kümmern. Meine Aufträge für dieses Jahr liegen zwar auf Eis, aber auf dem Eis möchte ich nicht liegen. 😉 Ich versuche jetzt die Projekte weiter zu machen, die ich mir schon lange vorgenommen hatte und nicht dazu gekommen bin. Ich schreibe ein Buch und bereite einen Online Kurs vor. Viel Zeit zum Arbeiten bleibt mir aber nicht. Drei Kinder rund um die Uhr zu betreuen, ist ein harter Job. Wir genießen die Zeit zu fünft wirklich sehr, einfach ist es aber nicht.

Ein letzter und wichtigster Punkt, warum Frauen die Verlierer dieser Corona-Krise sind, ist häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder. Die Zahlen sind bereits nach den jetzigen Berechnungen in Deutschland um mindestens 10% höher als im Vorjahr. Weltweit ist der Anstieg vermutlich noch stärker. Vor allem trifft es Frauen besonders hart in Ländern, wo häusliche Gewalt nicht mal illegal ist, wie es in Russland der Fall ist. Auch dieses Problem muss auch nach der Corona-Krise im Fokus des gesellschaftlichen Diskurses bleiben.

Wettlauf nach Beatmungsgeräten. So hat Israel es gelöst.

Weltweit fehlen Beatmungsgeräte.

Israel hat etwa 2.000 Geräte sofort zur Verfügung. Beim Höchststand der Infektion erwartet man 5.000 Menschen, die ein Beatmungsgerät brauchen werden.

Was hat Israel gemacht?

1. Zum einen hat das israelische Gesundheitsministerium 12.000 Beatmungsgeräte aus dem Ausland bestellt. Medtronic, einer der Marktführer für Medizintechnik aus Irland hat unter Anderem in Kooperation mit Tesla neue Produktionsmöglichkeiten geschaffen, um mehr Beatmungsgeräte herzustellen.

2. Medtronic Büro in Israel hat defekte Beatmungsgeräte aus den Krankenhäusern abgeholt und zehn Ingenieure und Techniker beauftragt, diese zu reparieren.

3. Das Verteidigungsministerium hat in Zusammenarbeit mit dem Israel Aerospace Industries Raketenproduktionsanlage auf Produktion von Beatmungsgeräten umgewandelt.

4. Mehrere Startups und unabhängige Entwickler arbeiten an der Entwicklung einfacher Beatmungsgeräte, die man schnell und kostengünstig herstellen kann.

5. Zwei Beatmungsgeräte wurden bereits entwickelt und werden nun vom Gesundheitsministerium geprüft.

Auch in diesem Fall gilt, was für Innovationen wichtig ist:

* Schnell sein

* Kreative Lösungen anbieten

* Wenige bürokratische Hürden