Verdrängung

Verdrängung ist wichtig für die Psyche. Ohne Verdrängung wären wir paranoid. Ich verdränge jeden Tag, dass ich hier in Israel jeden Moment an einem mir in den Rücken gerammten Messer sterben könnte oder, was deutlich wahrscheinlicher ist, an einem Verkehrsunfall.
Sonst könnte ich nicht jeden Tag ins Auto oder aufs Fahrrad steigen, zur Arbeit fahren, produktiv sein und nicht depressiv.
Verdrängung ist also überlebensnotwendig. Ebenso überlebensnotwenig ist aber, dass die Politik, die Sicherheitskräfte und andere Staatsorgane eben nicht verdrängen und agieren und reagieren auf Bedrohungen. Etwa durch Polizeiarbeit und Geheimdienstarbeit oder auch durch Gurtpflicht und Verkehrskontrollen.

Oder, wie Henryk M. Broder es ausführlicher sagt:

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article149862932/Der-Terror-macht-uns-zu-Meistern-der-Verdraengung.html

Artikel in der Welt über Toleranz

Die WELT hat einen Artikel von mir veröffentlicht. Die Überschrift kommt aus der Redaktion und ich hätte sie wohl nicht so gewählt: Mit dem Wort „müssen“ muss man vorsichtig umgehen (kleines Wortspiel)… Trotzdem freue ich mich sehr darüber und ich hoffe, dass es ein wertvoller Debattenbeitrag ist in der Diskussion um den Umgang mit Menschen aus verschiedenen Kulturen.

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article147643417/Wir-muessen-Muslime-akzeptieren-sie-uns-aber-auch.html

Der Artikel war auch in der gedruckten Ausgabe der WELT auf Seite 2. Der Titel, den die Redaktion hier gewählt hat, gefällt mir viel besser: „Warum immer tolerant sein?“

toerantseinwelt