Heute feiern die beiden größten Weltreligionen den Geburtstag ihrer Propheten. Die Christen Weihnachten, die Muslime Mawlid an-Nabi. Der Mondkalender der Muslime macht es möglich, dass der Geburtstag durch das Sonnenkalenderjahr wandert und nun auf den 25. Dezember fällt.
Nur wir Juden, wir feiern etwas anderes. Wir feiern Schabbat. Diese Woche lesen wir den Wochenabschnitt Vayechi, der zudem der letzte im Ersten Buch Mose ist. Und dieser Abschnitt ist voll von Prophetie und harten Urteilen. Jakob stirbt und ruft seine 12 Söhne zu sich und jeder bekommt zum Abschied noch einen Segen, der in den meisten Fällen mehr eine Abreibung ist.
Diese 12 Söhne waren alle Gerechte (Zadikim), sagen unsere Gelehrten. Jedoch wenn man die Torah liest, waren sie vor allem Menschen mit Fehlern, teilweise schlimmen Fehlern, so wie nur Menschen sie haben.
Die heutigen Geburtstags-Propheten waren nach Ansicht ihrer Anhänger perfekte, g-ttgleiche Wesen, deren Beispiel man folgen soll. Das missfällt mir. Ich finde es gut, dass alle unsere Propheten Menschen waren. Denn es gibt nur einen G-tt, HaSchem Echad.