
Düsseldorf hat die längste Theke der Welt (jaja jaja! ♪♫♬♩) und dort treffen sich wahrscheinlich jeden Abend alle Taxifahrer Düsseldorfs und schlucken ihren Kummer herunter.
Vor paar Wochen war ich in Madrid, und habe meine Erlebnisse in den Taxen aufgeschrieben. Das Taxi-Erlebnis in Düsseldorf war doch sehr anders.
Düsseldorfer Taxifahrer sind selten sogenannte Biodeutsche, sind also sehr unterschiedliche Menschen, aber sie haben alle eines gemein: Sie lamentieren ständig herum.
Alles ist schrecklich, die Kunden bleiben aus, überall wird gespart und überhaupt. In Düsseldorf war gerade Messe. Die etwa 1500 Taxen der Stadt waren mit dem Andrang der Kunden komplett überfordert. Ich wartete am Hauptbahnhof (!!) gefühlte Ewigkeiten auf ein freies Taxi. Eine lange Schlange an Wartenden wurde von sporadisch eintreffenden Taxen bedient. Mit anderen Worten: Ein super Businesstag für die fahrende Zunft in den beigen Autos. Aber statt guter Laune darüber, haben sich die Fahrer beschwert, dass sie ja nur während der Messe so viel zu tun hätten.
Teuer bezahlen liessen sie sich ihren miesepetrigen Service trotztem. Und wenn man mit Karte zahlen will, muss man das Glück haben, dass der Fahrer ein Bezahlterminal überhaupt mitführt, und wenn ja, stolze Zwei Euro Gebühr für die Kartenzahlung berappen.
So wird das nichts mit euch, liebe Taxifahrer. Lockert die Regeln, damit bei Messen die Taxen aus der Nachbarstadt Neuss aushelfen dürfen und reduziert die Anzahl der Taxen im Rest des Jahres. Oder geht unter und überlasst Uber das Feld.
Der letzte Fahrer meiner Reise, der mich zum Flughafen brachte, war die rühmliche Ausnahme. Er wollte zwar auch Zwei Euro extra für die Kartenzahlung (ist halt Tarif), aber er war freundlich, hilfsbereit, gut gelaunt und hat sogar gelächelt!
Als ich ihm erzählte, dass er damit der offenbar einzige in der ganzen Stadt ist, fand er das frustrierend. Meine Schuld: Jetzt muss er auch mit an die Theke, um diesen Frust zu verarbeiten. Sorry.
Ein Gedanke zu “Taxi in Düsseldorf – Kummerkästen auf Rädern”