Dieses Wochenende hat es ergiebig geregnet in Israel. Die Strasse vor unserer Tür war teilweise überflutet und der der Weg in die Synagoge zum Abendgebet am Freitag geriet zu einer unfreiwilligen Dusche.
Dieses Jahr hat es schon viel Regen gegeben. Die Erde ist mit Wasser gesättigt, so dass das vergessene Auto auf dem freien Platz neben unserem Haus auch noch zwei Tage nach dem Regen mitten in einem kleinen See zu stehen scheint.
Das ist gut, denn Wasser ist kostbar in unseren Breiten. Der nächste Krieg wird nicht um Öl oder Bodenschätze geführt werden, im nächsten Krieg geht es um Wasser! Das habe ich oft genug Leute sagen gehört. Der Vorwurf, wir würden den Palästinensern Wasser klauen, gehört zum Standardrepartoire eines jeden Israelkritikers. Dabei ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Wasser von Palästinensern und Israelis nicht signifikant verschieden. Die Golanhöhen haben wir uns auch nicht nur deshalb unter den Nagel gerissen, weil unsere Dörfer von dort von Syrischen Soldaten beschossen wurden, sondern weil wir damit im wahrsten Sinne des Wortes an der Quelle sitzen. Das gesamte natürliche Trinkwasser Israels kommt von dort. Und deswegen sinkt auch der Meeresspiegel des Toten Meeres jedes Jahr merklich.
Ich kann euch beruhigen. Diese Kriege wird es nicht geben. In Ashdod arbeitet eine Entsalzungsanlage, die in ihrem Endausbau 70% des Trinkwasserbedarfs Israels decken wird und schon jetzt 50% bereitstellt. Und Jordanien schreibt gerade Aufträge aus für einen Kanal vom Roten zum Toten Meer. Dass das Projekt in Zusammenarbeit mit Israel entwickelt wurde, verschweigt SPON so gut es geht.