Schöne Hiobsbotschaften

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Lisa Hrdina, Bernd Moss, Alexander Khuon (v.l.n.r.) Foto: Screenshot Webseite Deutsches Theater

Im Deutschen Theater in Berlin wird ein Stück aufgeführt mit dem Titel „Hiob“. Es ist eine Theater-Adaption des gleichnamigen Romans von Joseph Roth.

Die Premiere liegt bereits hinter uns, die Kritiken sind gut und der Stoff spannend. Leider aber wohne ich zu weit weg von Berlin, um das Stück zu besuchen. Warum also schreibe ich darüber?

Ganz einfach, aus Eitelkeit, denn auf die ist immer Verlass. Ich habe für das Begleitheftchen zum Stück einen Text in Interviewform beigetragen. Darin geht es darum, wie ich quasi freiwillig religiös habe werden können, obwohl die Welt so viel Ungerechtigkeit hat, mit der sich die Romanfigur Mendel Singer herumschlägt und daher an seinem Glauben (ver)zweifelt.

Mendel Singer im Roman und im Theaterstück ist natürlich dem biblischen Hiob nachempfunden. Um seine Seele wetten in der Bibel der Satan und G-tt. Wem das auch aus Goethes Faust bekannt vorkommt, der liegt nicht verkehrt.

Nur dass Goethe am Ende eine doch sehr andere Geschichte erzählt hat, und nicht nur, weil er alle Details verändert hat, sondern weil er aus dem hebräischen Satan den christlichen Teufel gemacht hat, den Gegenspieler G-ttes. Das Judentum kennt den Teufel nicht und das Wort „Satan“ übersetzt sich besser als Ankläger, er ist also quasi der Staatsanwalt vor dem himmlischen Gericht mit G-tt als vorsitzendem Richter.

Schade, dass ich dieses Stück nicht sehen kann. Denn Hiob ist egal in welcher Interpretation eine unglaublich spannende Figur. Wenn einer der Leser hier im Blog den Weg in das Deutsche Theater findet, freue ich mich über einen Bericht!

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