
Der gute, alte Jitro. Ein Konvertit wie ich, der Moses die Leviten liest. Schon alleine deshalb gefällt er mir und ich fühle mich ihm verbunden. 😉 Er gab Mosche praktische Tipps, wie man als frischgebackener Religionsstifter mit so alltäglichen Problemen wie beispielsweise begriffsstutzigen Anhängern umgehen sollte.
Das wichtigste Ereignis in diesem Wochenabschnitt ist aber nicht Mosches Schwiegervater, es sind die beiden Tafeln, die Mosche vom Berg Sinai mitgebracht hat. Keine Schokoladentafeln wie im Bild, sondern Steintafeln mit den Zehn Geboten.
Aber Schokolade passt auch, vor allem, wenn sie bittersüss ist. Diese Zehn Gebote, die ersten fünf für das Verhältnis zwischen den Menschen und G-tt und die zweiten fünf für das Benehmen unter den Menschen. Bittersüsse Gebote sind es, denn sie sind zwar streng und resolut, aber ermöglichen uns ein ethisches Zusammenleben.
Das erste der zweiten fünf lautet: Lo tirzach! Die gängige Übersetzung „Du sollst nicht töten!“ ist, sagen wir mal, ungenau. Das hebräische Verb „razach“ wird nur für Mord und Menschenschlachtung verwendet. Notwehr, Töten im Krieg und auch das Schlachten von Tieren ist nicht Teil dieses Verbotes.
Wenn also jemand mit einem Messer auf einen Menschen los geht, und dabei erschossen wird, dann hat nur einer der Beteiligten dieses Gebot verletzt. Genau: Der mit dem Messer in der Hand. In dieser Woche traf es einen Arbeitskollegen von mir. Er hat überlebt, sein Angreifer auch. Baruch HaShem. Wenn gar keiner getötet wird, ist es irgendwie besser. Aber immer noch bitter. Ganz ohne süss.