Berlin: Warum nur so zaghaft informieren? 2. Teil

Der Verdächtige, auf den die Beschreibung aus dem letzten Beitrag passt, die auch von Tagesschau und Tagesthemen verbreitet wurde, war wohl doch nicht der Täter. Der Pakistaner wurde inzwischen auch wieder auf freien Fuss gesetzt. Das erinnert uns daran, dass bis eine Information gesichert ist, manchmal viel Zeit ins Land gehen kann, selbst bei auf den ersten Blick eindeutigen Indizien. Doch wer daraus schliesst, man darf nichts berichten und muss den Stand der Ermittlungen verschweigen, bis es gesicherte Erkenntnisse gibt, lebt in der falschen Epoche. Wenn in Zeiten von Social Media schon so viele andere Quellen, ob nun vertrauenswürdig oder nicht, Informationen verbreiten, dann wird das Schweigen für ein Leitmedium zu einer Aussage. Die übermässige Vorsicht der Tagesschau hat auch sie nicht davor bewahrt, einen falschen Verdächtigen zu präsentieren. Aber das Gute an der Reichweite solcher Medien ist: Sie können effektiv richtigstellen, wenn sie falsch berichtet haben. Kleinere Medien werden mit ihren einzelnen Nachrichten schnipselweise in Online-Posts auf Facebook, Twitter und Co. verteilt und bleiben ohne Chance, alle Leser einer Nachricht auch mit einer Richtigstellung zu erreichen.

Es dauert wohl noch ein wenig, bis diese Erkenntnis bei der Tagesschau angekommen ist.

12 Gedanken zu “Berlin: Warum nur so zaghaft informieren? 2. Teil

  1. Hat man sich schon presse-, kirchlicher-, politischer- und überhaupts-seits bei den Pakistanern, bei den Flüchtigen und überhaupt bei allen wegrennenden Mohammedanern entschuldigt und an Erdogan und Abbas noch ein paar Talerbombastillionen überwiesen?
    Muss man doch sofortestens.
    Weil dann vom Mittwoch bis zum nächsten Mittwoch vielleicht keine drei neuen Anschläge passieren, sondern erst ein halber am übernächsten.

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    1. Ähmnein, pardon. Korrigiere, korrigiere!, naturgemäß bei allen mutmaßlichen Flüchtigen, mutmaßlichen Mohämmepakistanischen und mutmaßlichen Abbasses*.

      Uh oh. Pardon!!, keine Namen, keine Namen. Es war ein Lastwagen.
      Weitergehn, weitergehn, hier gibt es nichts zu sehn.

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  2. Warum wird der Paß erst zwei Tage später(?) im Füherhaus des Anschlag-Fahrzeugs gefunden?
    Welcher Attentäter -der wahrscheinlich kein Selbstmord-Attentäter war- hinterläßt seinen Paß, oder hat ihn bei solcher Aktion überhaupt dabei? Unangenehme Fragen? Sie ergeben sich.

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    1. Der Typ wollte, dass sein Pass gefunden wird und ich wette, er war sofort der Polizei bekannt. Aber bis die öffentliche Fahndung ausgeschrieben wurde, wurde das zurückgehalten. Sie wollten ihm die öffentliche Demütigung der Polizei nicht gönnen.

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